Kambotscha (2)

Hallo miteinander,

Eigentlich wollte ich ja erst wieder Ende Februar einen Reisebericht machen, aber die letzten 10 Tage in Kambotscha haben einen eigenen mehr als verdient.

Als ich die Grenze von Thailand nach Kambotscha passierte, kam mir das vor wie eine Zeitreise zurueck in die Vergangenheit. Neben einer LKW Kolonne wartete eine mindestens ebensolange Kolonne von simplen, hoelzernen Handkarren, die von Leuten ueber die Grenze gezogen wurden. Die Strasse konnte teilweise gar nicht mehr als solche bezeichnet werden. Das Land gleicht einem einzigen, riesigen Reisfeld, das trockenzeitbedingt braeunlich gefaerbt ist und von einzelnen gruenen Baeumen und Palmen durchzogen ist. Die unzaehligen, kleinen Doerfer bestehen aus Huetten aus Bambus,Holz und Stroh vor denen ein paar Rinder und Bueffel grasen, die zum Pfluegen und Karren ziehen verwendet werden. Autos sind rar, hoechstens irgendwelche,zusammengebastelten,motorisierten Gefaehrte.
Die wenigen Staedte sind dann ein krasser Gegensatz zum einfachen Landleben. Diese unterscheiden sich nicht so sehr von anderen, ausser dass es nur wenige Autos, dafuer aber Massen von Mopeds, Rollern und Fahrraeder gibt. Speziell in Siem Reap, das durch die beruehmten Ankor Tempel und Ruinen aus dem 9-14 Jhdt Touristen anzieht, traute ich meinen Augen nicht, als da ploetzlich ein paar 5- Sterne Hotelpalaeste dastanden. Der Kontrast haette wohl nicht krasser ausfallen koennen.
In Siem Reap durfte ich bei den Hochzeitsfeierlichkeiten unseres Guesthouse Chefs teilnehmen. Die kleine private Party war mit ca. 60 Leuten, am Tag darauf dann die grosse, wo sich alle rausputzten , mit ca. 500 Leuten. Details wuerden den Reisebericht ins Endlose treiben. Lustig war aber vor allem, dass die Kambotschaner dauernd Ex-Saufen wollten und dann ziemlich frueh muede wurden und abgelegen sind :-). Gut dass es am Schluss noch eine Guesthousebar fuer mich gab.
Weiter gings nach Battambang mit dem Boot ueber den Tonle Sap See und einem Fluss, der zwischendrin so eng und kurvig wurde, dass wir ab und zu feststeckten und wieder zurucksetzen mussten , wenn wir die Kurve nicht
schafften. Der See und der Fluss sind aufgrund der Trockenzeit nieder, waehrend der Regenzeit fuellt sich der See vom Mekong River her auf und ist ca. 4-5m hoeher ! Daher bestehen die Fischerdoerfer am See entweder aus
riesigen Pfahlbauten oder schwimmenden Haeusern.
Abschliessend bin ich dann nach Phnom Phen, das einige tolle Guesthouses direkt an einem See hat , die richtig zum Rumhaengen einladen. An einem Abend war der Himmel ganz klar und der See spiegelglatt sodass sich der
Sonnenuntergang komplett im See wiederspiegelte. Wahnsinn.

Inzwischen bin ich ueber den Mekong River nach Saigon in Vietnam weitergereist. Nachwievor Hitze und kein Regentropfen, jedoch wird sich das in Richtung Nordvietnam jetzt dann schon aendern. Ehrlich gesagt ist mir das gar nicht so unrecht.

Herzliche Gruesse an Alle aus Ho Chi Minh City ( Saigon )

Guggi, 22.3.2004